Karate ist eine Kampfkunst, dessen Geschichte bis ca. 500 v Chr. zurückreicht. Kampftechniken und gymnastische Übungen wurden damals von chinesischen Mönchen über die Insel Okinawa nach Japan gebracht. Daraus entwickelte sich ein System zur Selbstverteidigung und zum Sport. Anfang des vergangenen Jahrhunderts entstand aus der traditionellen Kampfkunst ein moderner Kampfsport. Als Begründer des modernen Karate in seiner heutigen Form steht Gichin Funakoshi († 1957).
Im Wesen ist Karate eine defensive Kampfkunst. Das spiegelt sich unter anderem im Namen wider. „Kara“ kann als leer oder absichtslos übersetzt werden, „Te“ als Hand und der Zusatz „Do“ als Weg. Karate bedeutet dementsprechend „Weg der leeren Hand“. Gichin Funakoshi, der zwanzig Regeln zur Beschreibung des Wesens des Karate verfasst hat (das sog. Niju Kun), sagt in Regel Nr. 2: „Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.“ Alle Trainingsformen im Karate beginnen immer mit einem Zeichen des Respekts, der Verbeugung (jap. „Rei“), und einer Verteidigungsbewegung. Im Training und Wettkampf werden Fuß- und Fauststöße vor dem Auftreffen abgestoppt. Voraussetzung dafür ist Selbstdisziplin, Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Partner und natürlich eine gute Körperbeherrschung („Das höchste Ziel im Karate-Do ist nicht der Sieg oder die Niederlage, sondern die Perfektion des menschlichen Charakters.“ Gichin Funakoshi).